Pro-russische Mahnwache nicht an St. Marien
Polizei und Veranstalter einigen sich auf einen anderen Austragungsort
Die Polizei hat uns am 8. März 2024 mitgeteilt, dass die geplante pro-russische „Wahrheitswache“ am 17. März nicht auf unserem Kirchplatz an St. Marien stattfinden wird. In Kooperation mit dem Veranstalter wurde ein alternativer Ort gefunden. Als Katholische Kirche Bad Godesberg begrüßen wir diese Entscheidung ausdrücklich. Denn eine derartige Aktion hätte die Gottesdienste der Kirchengemeinde und der griechisch-katholischen Gemeinde ukrainischer Sprache erheblich behindert und bewusst gestört.
„Unsere Kirche soll ein Ort des Friedens und des Gebetes bleiben, und in unseren Räumen wollen wir den vor dem Krieg Geflüchteten Gastfreundschaft gewähren“, erklärt Pater Dr. Gianluca Carlin, leitender Pfarrer von Bad Godesberg. Eine solche „Wahrheitswache“ könne nur als offene politische Provokation gegenüber den ukrainischen Mitchristen verstanden werden, die in St. Marien Gottesdienst feiern und sich im Gemeindezentrum treffen. „Aber dies gilt auch für uns als Kirchengemeinde, da viele Angebote unserer Flüchtlingshilfe an diesem Ort stattfinden.“
In sozialen Netzwerken kursieren nach wie vor Nachrichten, die geschickt den Eindruck erwecken, die Kirchengemeinde sei Veranstalter oder zumindest Gastgeberin der pro-russischen Aktion. „Es ist eine besonders perfide Art der Propaganda“, so Pater Gianluca, „dass gerade wir als Kirche mit all unserem Engagement in der Flüchtlingshilfe als Unterstützer einer Kriegspartei dargestellt werden.“
Bild: © privat
