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Unsere Kirchengemeinde distanziert sich

Kirchturm St. Marien Bonn Bad Godesberg

Stellungnahme zu einer „Wahrheitswache“ auf dem Kirchengelände von St. Marien

Für Sonntag, 17. März 2024 haben Einzelpersonen eine „Wahrheitswache“ zur Unterstützung russischer Mitbürger direkt an der Kirche St. Marien auf dem Gelände der Kirchengemeinde in der Godesberger Innenstadt bei der Polizei angemeldet. Die Katholische Kirche Bad Godesberg wurde am 7. März von besorgten Bürgern und Gemeindemitgliedern angeschrieben. Der Termin wird offenbar bereits in den sozialen Netzwerken beworben, obwohl bisher keine polizeiliche Erlaubnis dafür vorliegt.

„Wir stellen ausdrücklich klar, dass die katholische Kirchengemeinde eine solche Veranstaltung weder erlaubt noch genehmigt hat. Die Veranstalter, die uns unbekannt sind, haben uns nicht kontaktiert“, erklärt Pater Dr. Gianluca Carlin, leitender Pfarrer von Bad Godesberg.

Als Kirche setze man sich grundsätzlich für den Frieden ein, so P. Gianluca: „Mit den anderen Konfessionen haben wir zu gemeinsamen Gebeten für den Frieden, gerade auf diesem Gelände und in dieser Kirche eingeladen. Unsere katholische Flüchtlingshilfe bietet Unterstützungsangebote, die allen Geflüchteten offenstehen.“ Der griechisch-katholischen Gemeinde ukrainischer Sprache gewähre man bewusst Gastfreundschaft für ihre Gottesdienste und ihr Gemeindeleben. „Es ist für uns unvorstellbar, in unseren Räumen oder auf unserem Gelände Veranstaltungen zu erlauben, die diesem christlichen Geist nicht entsprechen, und wir werden uns mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen wehren.“

„Die Demonstrationsfreiheit ist ein sehr hohes Gut der demokratischen Gesellschaft in unserem Land“, macht P. Gianluca deutlich. Aber er sei entsetzt, wie hier offenbar bewusst provoziert werden solle. „Dies ist eine Verhöhnung der Opfer, die aus diesem schrecklichen Krieg geflohen sind und bei uns Zuflucht suchen und bereits gefunden haben.“


Bild: © privat