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Familie aus Aleppo

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Netzwerk der Hilfe

Integration von Müttern soll verbessert werden

Aktion Neue Nachbarn

Projekte zur Partizipation von Geflüchteten geplant

Auf seiner Sitzung im Mai nahm der Runde Tisch die besondere Situation von geflüchteten Frauen in den Blick. Daneben beschloss er die Durchführung von Projekten zur Förderung der demokratischen Partizipation und informierte sich über den Start der neuen Unterkunft in der Koblenzer Straße.

Als Gast nahm Christos Katzidis am Runden Tisch teil, um einen Einblick in die Arbeit der Flüchtlingshilfe in Bad Godesberg zu gewinnen.

„Wir nehmen auf allen Ebenen wahr, dass Frauen besonderen Schwierigkeiten bei der Integration gegenüberstehen, insbesondere bei ihrer wichtigsten Voraussetzung, nämlich dem Spracherwerb“, begründet Pfarrer Dr. Wolfgang Picken, Gründer und Moderator des Runden Tisches, die Themenwahl. Am Runden Tisch bestand Einigkeit darüber, dass der Mangel an Betreuungsmöglichkeiten ein entscheidender Faktor dafür ist, dass viele Frauen an Sprachkursen nicht oder nur unregelmäßig teilnehmen können. „Kinder dürfen nicht zum Hindernis der Integration ihrer Mütter werden“, mahnt Picken, „und auch für die Sprachentwicklung der Kinder wäre ein frühzeitiger Kita-Besuch – oder wenigstens ein anderes Betreuungsangebot – dringend zu empfehlen.“ Jennifer David, die als Schulsozialarbeiterin in Bad Godesberg arbeitet, wusste sogar zu berichten, dass Kinder nicht zur Schule kommen, weil sie ihre jüngeren Geschwister beaufsichtigen müssen. Das Betreuungsangebot in Bad Godesberg sei schlicht nicht ausreichend – worunter nicht nur geflüchtete Familien leiden – und Besserung nicht in Sicht. In der neuen Unterkunft an der Koblenzer Straße hat das Jugendamt zwar bereits eine Kinderbetreuung mit bis zu 15 Plätzen eingerichtet, weitere Angebote sind laut Auskunft des Jugendamtes jedoch nicht geplant. Eine Teilnehmerin am Runden Tisch bezeichnete dies als „Tropfen auf den heißen Stein“. Der Runde Tisch stellte gleichzeitig fest, dass dauerhafte Betreuungsangebote von den Akteuren der Flüchtlingshilfe nicht in Eigenregie realisierbar sind. „Das überfordert Ehrenamt“ stellt Picken nüchtern fest. „Wir hoffen sehr, dass es von Seiten der Stadt bei diesem dringenden Problem nicht bei einem Achselzucken bleibt“, resümiert der Pfarrer von Bad Godesberg.

Immerhin bei den Integrationskursen für anerkannte Asylbewerber scheint Besserung in Sicht. Hier gibt es seit diesem Jahr vom BAMF wieder Mittel für die parallele Kinderbetreuung. Leider gibt es jedoch Schwierigkeiten bei der Umsetzung. Das Jugendamt Bonn, dem vom Bund die Aufgabe zugewiesen wurde, die Betreuungsmöglichkeiten abzunehmen, hat bisher noch keinen Kriterienkatalog dafür übermittelt bekommen. Dabei, so berichtet Claudia Foka vom BAMF, sei die entsprechende Ressortvereinbarung schon Mitte März verabschiedet worden. Christos Katzidis äußerte sein Unverständnis: „Es kann nicht sein, dass dringende Maßnahmen sich derart verzögern, weil irgendwo jemand seinen Job nicht macht.“ Er versprach dem Runden Tisch, der Sache nachzugehen. Ein Akteur des Runden Tisches bezeichnete dies als „typisches Beispiel, womit sich die Akteure der Flüchtlingshilfe jeden Tag so herumschlagen müssen“.

Weiterhin beschloss der Runde Tisch auch die Durchführung von Projekten, welche die Selbstorganisation und Partizipation von Geflüchteten stärken sollen. Diese wurden in einem Arbeitskreis gemeinsam von Akteuren und externen Experten erarbeitet. Geplant ist zum Beispiel ein Pilotprojekt, in der Etagenvertretungen in einer Flüchtlingsunterkunft eingerichtet und begleitet werden. „Es ist erstaunlich, dass es so etwas scheinbar noch nirgendwo gibt“, wundert sich Benjamin Kalkum, der als Koordinator des Runden Tisches die Arbeitskreise leitet. „Dabei ist es so naheliegend. Demokratie lernt man eben nicht in der Sprachschule.“ Weiterhin geplant sind Projekte zur Elternarbeit an Grundschulen sowie Workshops und Module für Kontaktcafés und Unterkünfte. „Es wird höchste Zeit, dass für die Geflüchteten erfahrbar wird, dass Sie jetzt in einer Gesellschaft leben, in der sich jeder einbringen kann und soll“, so Kalkum.

Für diese Projekte und die weitere Fortführung seiner Arbeit bittet der Runde Tisch um Spenden:
Spendenkonto: Flüchtlingshilfe (KGV), Sparkasse Köln/Bonn,
IBAN: DE52 3705 0198 1901 0771 62, BIC: COLSDE33XXX

Für Rückfragen steht Ihnen gerne zur Verfügung:
Benjamin Kalkum, Koordinator
Tel.: 0228 538813-20, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Kontakt:

Sie haben Fragen zum Thema Ehrenamt in der Kath. Flüchtlingshilfe Bad Godesberg? Alice von Spee hilft Ihnen gerne weiter.

Alice von Spee

Telefon: 0228 538813-17
Kontakt Flüchtlingshilfe