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Würdevolle Begleitung am Lebensende

Palliativschwestern

Bürgerstiftung Rheinviertel verstärkt ihre Palliativ- und Hospizarbeit

„Ohne Schmerzen leben. Liebevoll begleitet sein. In gewohnter Umgebung sterben dürfen", das ist die Idee, welche die Bürgerstiftung Rheinviertel seit mehr als 11 Jahren intensiv mit ihren Palliativ-/Hospizprojekten verfolgt und auch in Zukunft fortführen wird.

Die Stiftung wird im Jahr 2017 die Arbeit des Ambulanten Palliativdienstes sowie der beiden Integrierten Hospize im CBT-Wohnhaus Emmaus und St. Vinzenzhaus mit rund 150.000 Euro ermöglichen. Das hat der Vorstand in seiner jüngsten Sitzung bekräftigt.

Mit den finanziellen Mitteln werden im Wesentlichen vier Palliativ-/Hospizschwestern und deren umfangreiche Fortbildung im Bereich der Schmerztherapie und Sterbebegleitung finanziert. Die Schwestern stehen den Sterbenden und ihren Angehörigen in den Altenheimen und im häuslichen Umfeld in ganz Bad Godesberg unentgeltlich und unabhängig von Religions- oder Konfessionszugehörigkeit zur Seite. Sie stellen im Sterbeprozess Würde und Begleitung bis Zuletzt sicher. „Wir danken den vier Palliativ-/Hospizschwestern für ihre segensreiche Arbeit. Sie setzen ein Zeichen gelebter Nächstenliebe!“ sagte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Dr. Wolfgang Picken.

Bei der intensiven Begleitung am Lebensende geht es nicht allein darum, die körperlichen Symptome zu bekämpfen und die Schmerzen durch Medikamente erträglich zu machen. „Wir bieten die Möglichkeit zum Reden, vermitteln Ruhe und Nähe, geben Vertrauen und Sicherheit. Die menschliche Ebene ist genauso wichtig, um den Sterbenden den letzten Weg zu erleichtern“, so Claudia Reifenberg, Palliativschwester im Ambulanten Dienst. Die Finanzierung aus Spenden ermöglicht eine erweiterte Betreuung neben der Regelversorgung der Kranken- und Pflegeversicherung. Die Schwestern können so ihre Zeit und Aufmerksamkeit besser auf die Wünsche und Bedürfnisse der schwerstkranken und sterbenden Menschen sowie ihrer Angehörigen und Nahestehenden ausrichten.

Auch wenn die Lebenserwartung steigt und die Lebensjahre bei relativ guter Gesundheit zunehmen, wächst stetig die Zahl der Menschen, die am Lebensende auf Hilfe angewiesen sind. 80 Prozent dieser Pflegebedürftigen möchten zu Hause sterben. Zu den Gründen sagen die meisten, dass die gewohnte Umgebung das Sterben erträglicher mache und dass es mehr Würde mit sich bringe. Aber dieser Wunsch wird in Deutschland selten Wirklichkeit, da mehr als 75 Prozent aller Sterbenden ihren letzten Weg im Krankenhaus oder im Pflegeheim gehen.

In Kooperation mit dem Bonner Caritasverband tragen zwei Ambulante Palliativschwestern dafür Sorge, dass in enger Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten eine umfassende und qualitativ hochwertige Versorgung zu Hause erfolgen kann. In ihrem häuslichen Umfeld in Bad Godesberg wurden mehr als 80 Menschen in 2016 begleitet, durch mehr als 750 Hausbesuche mit mehr als 2.000 Zeitstunden bei den Betroffenen vor Ort. Im Integrierten Hospiz im CBT-Wohnhaus Emmaus und im St. Vinzenzhaus sind im vergangen Jahr mehr als 60 Sterbende durch die Hospizschwestern mit einem Team ehrenamtlicher Helfer bis zuletzt begleitet worden.

Vor dem Hintergrund einer älter werdenden Gesellschaft gewinnt der würdevolle und fürsorgliche Umgang mit sterbenden Menschen zunehmend an Bedeutung und damit auch die palliative Betreuung und Versorgung. Durch die Palliativ-/Hospizprojekte der Stiftung werden sterbende Menschen auf ihrem letzten Lebensweg schmerztherapeutisch und pflegerisch gut versorgt begleitet. „Mit qualifizierter Linderung oder möglichst sogar Verhinderung von Schmerzen und der Stärkung der Angehörigen werden unnötige Krankenhauseinweisungen am Lebensende vermieden und somit die Wünsche und Bedürfnisse der Sterbenden gewahrt“, so betont Dr. Oliver Tiemann, Mitglied im Stiftungsvorstand.

Eine überaus große Resonanz findet der Palliativ- und Hospiztag Bad Godesberg, den die Bürgerstiftung Rheinviertel zusammen mit ihren Kooperationspartnern jährlich veranstaltet, um auf die Belange Schwerstkranker und sterbender Menschen sowie ihrer Angehörigen aufmerksam zu machen. Die wachsende Bedeutung des Themas erfordert eine Vernetzung zwischen betroffenen Angehörigen, medizinischen und pflegerischen Fachkräften, ehrenamtlich Engagierten und interessierten Bürgern. Darüber hinaus werden wichtige Impulse in der Diskussion mit der Politik gesetzt, dass Sterbebegleitung in einer Weise geschieht, die der Würde des Menschen entspricht.

Die umfangreiche Palliativ-/Hospizarbeit wird aus Spenden finanziert und von ehrenamtlichen Helfern unterstützt. Die Bürgerstiftung Rheinviertel bittet um finanzielle Unterstützung und tatkräftige Hilfe, damit die wichtige Begleitung Sterbender fortgesetzt und weiterentwickelt werden kann. Im vergangen Jahr haben Bürger vielfach anlässlich eines Geburtstages auf Geschenke oder bei einer Beerdigung auf Kränze zugunsten der Stiftung verzichtet, um damit die Hospiz- und Palliativinitiativen zu unterstützen. Bereits mit einem Spendenbeitrag von 40 bis 50 Euro kann eine Stunde Begleitung am Lebensende finanziert werden.

Spendenkonto:
Bürgerstiftung Rheinviertel
VR-Bank IBAN DE31 3816 0220 4703 7000 18

Für Fragen können Sie sich gerne an Christine Kiderlin wenden:
Tel. 0228 36834225
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Bild: © Stefan Reifenberg